Kreatives Schaffen als Teil meines Lebens / Sommer 2008
Nun bin ich als Selbständige voll und ganz verantwortlich für alles, was mir widerfährt. Mehr als sonst wird mir dies im Alltag bewusst. Denn anders als im Angestelltenverhältnis bringt mir nun jeder Tag die direkte Antwort auf meine Einstellung zum Leben und dem universellen Lebensfluss. Fühle ich mich davon abgeschnitten, wirkt sich das sofort in den Aufträgen aus.
Meine Kunden sehe ich als Teil meines Universums. Und ein Auftrag ist für mich reines Fließen von Energie. Geben und Nehmen, welches das Universum und somit auch die Wirtschaft belebt.
Auch hier ergibt die Dreiheit von IQ, EQ und SQ die Gesamtheit, die bei der Umsetzung eines Auftrages wichtig ist, wie z.B. bei der Realisierung einer Homepage mit Konzeption, Webdesign, HTML-Programmierung bzw. Aufbau des CMS-Portals, Aufbereitung des Contents und darauf inhaltlich und stilistisch abgestimmte bildliche Darstellungen.
PsyQ®= IQ | Intelligenz-Quotient (‚Was denke ich?’)
EQ | Emotionaler Quotient (‚Was fühle ich?’)
SQ | Spiritueller Quotient (‚Was glaube ich?’)
(vgl. Roethlisberger | www.trilogos.ch)
Ausgehend von IQ, dem rationellen Teil, werden zuerst alle sachlichen und technischen Daten zusammengetragen. Dies ist die Basis des Auftrags; das, was der Kunde vordergründig wünscht.
Bei EQ geht es mir darum, vom Kunden in Erfahrung zu bringen, was ihn auf emotionaler Ebene anspricht. Die grafische Gestaltung mit Farben, Formen und Stilrichtung ist nur ein Teil davon, ebenso wie die Stimmung der Fotografien, die der Kunde ausdrücken möchte. Im privaten Bereich wäre das für die EQ-Ebene ausreichend, doch bei Geschäftskunden gibt es eine viel wichtigere Komponente zu berücksichtigen: Die Zielgruppen meines Auftraggebers, die schlussendlich mit dem Internetauftritt angesprochen werden sollen. Wer gehört dazu und worauf legen diese Menschen wert? Welche Träume haben sie und wie kann das Produkt oder die Dienstleistung meines Auftraggebers einen Anreiz dafür geben, diese Träume zu verwirklichen? Was für ein Lebensgefühl verkörpert die Marke? Wie kann ich emotionale Grundbedürfnisse, wie Anerkennung, Verständnis und Zugehörigkeit vermitteln? Wie stelle ich die Bedürfnisse des Endkunden in den Mittelpunkt und wie vermittle ich ihm schlussendlich ein gutes Gefühl?
Mit diesem Konglomerat an offenen Fragen, emotionalen Stimmungen und sachlichen Daten gehe ich nun in die nächste Ebene. Im SQ-Bereich ist niemand anderer mehr involviert als ich – mit meiner Einsamkeit und meiner Intuition. Meistens gehe ich in die Natur hinaus und vertiefe mich in das entspannende Plätschern eines Baches, das mir hilft, meine Gedanken abzustellen und mir die Leere und Stille gibt, in der ich meine Intuition klarer und reiner fließen lassen kann. In schwereren Fällen hilft mir das Bogenschießen, um alle Probleme loszuwerden und einen freien Kopf zu bekommen.
In der Stille kann ich sie dann erkennen: die Ganzheit des jeweiligen Projekts, das weit über die Realisierung des Auftrages hinausgeht. Es ist ein Erkennen der Zusammenhänge, universell, zwischenmenschlich, in allen feinen Facetten und Nuancen, ohne dass ich das Ganze in Worte fassen könnte, ja nicht einmal in Gedanken. Mit diesem Gefühl gehe ich dann an die Konzeption der Homepage heran. Langsam kristallisiert sich ein Design heraus. Manchmal abrupt, manchmal langsam wachsend. Je weniger ich suche, desto eindeutiger und klarer wird das Bild. Es ist ein inspirierendes Fließen aus meiner Mitte, die leise Stimme der Intuition, die in den Momenten der Stille alle Gedanken übertönt. Wenn mir diese Stille fehlt, dann verkümmert die Inspiration und das Designen wird zu einem verkrampften Suchen. Dann höre ich besser sofort auf und widme mich einer anderen Arbeit.
Erst wenn ich das Vertrauen erneut gefunden habe und das Suchen nach dem idealen Design loslassen kann, dann weiß ich wieder, dass es eine unendliche Vielzahl an visuellen Gestaltungsmöglichkeiten gibt und die bestmögliche mich finden wird.
Susanne Weiss
medienweiss
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